Ultraschall

Den Aufenthalt in einer Notaufnahme kann ich nicht empfehlen.Dass Ärzte beim Ultraschall etwas erkennen können, habe ich mit laienhaften Blick auf das Schlierenbild in Graustufen eigentlich schon immer bezweifelt. Den Beweis lieferte vor ein paar Jahren die Notaufnahme in Ludwigsburg und jüngst jene des Uniklinikums in Frankfurt. Den Muskelabriss in der Wade erklärte man mir als Muskelfaserriss, eigentlich nicht mehr als ein schlimmer Muskelkater; die Gallenkolik wurde, nachdem der Infarkt mit zweitem EKG und erweitertem Blutbild ausgeschlossen war, zur Gastritis erklärt. Wundersamerweise habe selbst ich beim Kontroll-Ultraschall heute Dinge gesehen, die ich sah, weil man sie nicht übersehen kann. Eigentlich. Wenn man hinschaut. Und nicht so muffelig-lustlos den Schallkopf über den Bauch fährt. War ja auch bald Schichtende, wie ich von der Ärztin erfahren habe, die um sechs die Frühschicht antrat und den jungen Kollegen ablöste, nachdem dieser sich grußlos verabschiedet und zum Befund nichts gesagt hatte. Wie auch, der er hatte anscheinend keinen. Richtigen. Nach knapp zwei Wochen Magensäurereduktion und Alkoholentzug – die warnende Schilderung der Ärztin enthielt die Worte Fettleber, Diabetes, Leberzirrhose, Transplantation und andere – war jetzt ein Internist mit der Nachuntersuchung dran. Mit Ultraschall. Mit Erläuterung dessen, was er sieht und was er davon hält. Mit deutlichst erkennbaren Gallensteinen. Von denen hätte auch ein übermüdeter Assistenzarzt mindestens fünf sehen müssen. Diese fünf habe ich gezählt, aus etwa zweieinhalb Metern Entfernung. Der Schluss: das Ding muss raus, bald. Auf zur Cholezystektomie. Darauf trinke ich heute mit meiner Verlobten erst einmal einen schönen Wein…! 

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