Mendelssohn mit mehreren Unbekannten

Mendelssohn Discoveries – Rare Piano Works
Roberto Prosseda, Decca Italien

Als ich vor einiger Zeit bereits kurz und oberflächlich in diese Aufnahme hineinhörte, da legte ich sie weg, weil ich vom Spiel des mir unbekannten italienischen Pianisten, vom Klang des mir ebenso unbekannten italienischen Flügels, vom Klang der italienischen Aufnahme und vom ersten Eindruck der nicht nur mir völlig unbekannten Werke Mendelssohns nicht sonderlich beindruckt war.
Doch mein CD-Geschäft in Stuttgart wollte wohl diese CD fördern und stellte kürzlich einen ganzen Stapel davon zu den Neuerscheinnungen. Ich kam, sah und zögerte. Doch die Neugier überwog, ich nahm mir zum Hören mehr Zeit und schließlich die CD mit nach hause – vorweg: gut so!

Der Unbekannte, Roberto Prosseda (www.robertoprosseda.com), spielt auf einem Unbekannten (Borgato L282, http://www.borgato.it), der Tonträgerwelt bislang Unbekanntes von Felix Mendelssohn Bartholdy, aufgenommen im Jahr 2005 von einem italienischen Team der Universal Music Italia s.r.l. (CD 476 303 8).

Anfangs erinnert mich das Gehörte an einen älteren Flügel, aufgenommen in einer mittleren Schulaula. Außerdem habe ich beim Hören das von mir nicht näher beschreibbare Gefühl, daß bei der Mechanik des Instruments Ähnlichkeiten zu leichtgängigen Tastaturen aus den 20ern des vergangenen Jahrhunderts bestehen. Aber das nur am Rande…

Nach wenigen Minuten habe ich mich eingehört. Schöne Töne kommen aus diesem Instrument, das klanglich insgesamt an älteres erinnert, sich aber als obertonreiches Farbenwerk entpuppt.
Wo ich bei Prosseda anfänglich in ein paar Passagen eine gewisse mechanische Unzulänglichkeit vermutet habe entdecke ich mit der zeit einen unprätentiösen Musiker, der dieser wunderbaren Musik zu angemessenem Auftritt verhilft. Schöne Stücke und Stückchen, vom Vierzehnjährigen komponiert, bis hin zu scheinbar vertrautem (Nr. 6), bei dem man, wie so oft bei Mendelssohn, Anklänge zu großen Werken wie dem Elias hören kann und doch auf dem Pfad scheinbar bekannter Noten immer wieder neues und ungehörtes entdeckt.
Die mit über 78 Minuten ordentlich bestückte CD endet mit drei weltbekannten Titeln aus dem Sommernachtstraum, und doch sind diese Tracks in der Originalfassung des Komponisten erstmals so eingespielt worden. Der Hochzeitsmarsch beschließt ein wunderschönes Klavieralbum, das ich den Felix-Fans ans Herz lege.

Wer es als Rausschmeißer noch heftiger mag, der sollte dann im Anschluß die phantastische Liszt-Version des Heiratsklassikers mit Arcadi Volodos genießen (Live at Carnegie Hall, 21.10.98, Sony 60893). Wie? Nicht vorhanden? Auch kaufen!
In diesem Sinne viel Spaß mit Mendelssohn und Prosseda, vielleicht einen Prosecco dazu und einfach laufen lassen…

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Fußfehler – Vom Versuch, passende Tennisschuhe zu kaufen

Anfang Mai sollte es möglich sein, Tennisschuhe für das Spielen auf Sand zu kaufen. Dachte ich. Bis ich loszog, um meine Füße angemessen zu kleiden.

Die ersten beiden Trainingsstunden konnte ich mit Lauf- und Hallensportschuhen überbrücken, denn wir haben auf Kunstrasen und auf Teppich gespielt. Nun soll es aber raus auf die Sandplätze gehen, und die will ich nicht mit groben Sohlen umgraben – vom absehbaren Ärger mit dem Platzwart mal abgesehen.

Als überzeugter, teils schon missionarischer Fan des Facheinzelhandels führt mich mein erster Weg direkt zum ortsansässigen Fachgeschäft. Nachdem ich auch nach mehreren ratlos vor der großen Schuhwand verbrachten Minuten nicht angesprochen wurde, ging ich selbst auf das Personal zu, um zu erfahren, dass man nicht nur keine Tennisschuhe führt, sondern generell keine Ausrüstung für Ballsportarten anbietet.

Überrascht ging ich weiter zum Sportfilialisten in der nahegelegenen Einkaufsgalerie (im Sinne der Namensgebung dieses Hauses sollte ich vielleicht „Einkaufgalerie“ schreiben…). Der freundliche Verkäufer wies mich darauf hin, dass der große Zeh unbedingt genug Platz braucht, damit er beim Abstoppen nicht dauernd an die Kappe stößt, was auf Dauer schmerzhaft wird. Gut, sich dessen bewusst zu sein.

Schuhe sind vorhanden, nur mit der Größe hapert es. Dass ich bei den Laufschuhen auch schon US-Größe 12,5 bis 13 trage, war mir nicht bewusst und so schrumpft die Auswahl. Ich mache mich mit dem Gedanken vertraut, dass ich die Schnäppchen für 60 Euro nicht mehr bekomme und dass ich möglicherweise bis zu 130 Euro ausgeben muss.

Ein erstes Fazit: die Marke, die namentlich an die Schweiz erinnert, scheidet aus: ästhetisch nicht tragbar. Lieber würde ich barfuß spielen. Die Marke meiner Laufschuhe ist schick, leider aber teuer und nicht in der benötigten Größe vorhanden. Also weiter, zurück zum Auto und noch schnell ins Einkaufszentrum außerhalb der Stadt. Dort hat das namensgebende Kaufhaus eine Sportabteilung. Tennis? Fehlanzeige! Nein, nicht ganz, man bietet doch ca. sechs verschiedene Schuhe an. Warum, das weiß auch der Verkäufer nicht, denn alles andere, wie Schläger, Bälle und Griffbänder, hat man aus dem Sortiment verbannt.

Auch hier wieder die „Schweizer“ – hässlich wie die Nacht, aber kein Paar passt richtig. Zum Glück, dachte ich mir dann schon.

Nach dem schon erwähnten Hallentraining an diesem Abend ging ich nun wieder los. Auf in die Großstadt, Haupteinkaufsstraße. Es lockt der allem Anschein nach gut sortierte Filialist aus München. Ein Sportkaufhaus mit nettem Personal, großer Auswahl und angenehmer Atmosphäre. Passende Schuhe? Fehlanzeige. Immerhin schickt man mich in die Sportabteilung eines großen Kaufhauses um die Ecke. Es ist eines der Häuser der beiden Ketten, von denen ich nie weiß, welche denn nun eigentlich insolvent ist.

Die Einrichtung schreckt etwas ab, ein unterklassiges Kaufhaus, ein bisschen im Stil wie vor vielen Jahren die Bekleidungsabteilung des damaligen Massa-Marktes in Hattersheim. Nach intensivem Blickkontakt und zwischenzeitlichem Selbersuchen in den Regalreihen macht sich der Verkäufer auf den Weg zu mir. Der Wunsch ist klar, die Schuhe kosten fast alle um die 100 Euro und sind… unfassbar hässlich! Plastik, viel, viel unansehnliches Plastik. Entweder in billigen Blautönen oder aber bunt und mit merkwürdigen Verzierungen, Löchern, Riemen und sehr unstylischen Ausformungen.

Tennisschuh Sandplatz

So sehen keine Tennisschuhe aus!

Nach mehreren Schuhen bekannter Marken (mit Swoosh, drei Streifen oder anderen Insignien der Wiedererkennbarkeit) hatte ich schon aufgegeben. Da greift der Mitarbeiter dieser unwirtlichen Konsumstatt zu den Kartons einer anderen amerikanischen Marke. Weiß. Aus Leder. Schlicht. Nur ein kleines, rundes Logo mit einem Buchstaben ziert die Seiten. Und sie passen! Hoffentlich passen sie, da bin ich mir bei Schuhen immer unsicher und so bin ich auf den ersten Test in drei Tagen gespannt. Das beste daran war schließlich der Preis: 40 Euro. Das ist ein überschaubares Risiko.

Ich freue mich darauf, die neuen Tennisschuhe, meine ersten nach etwa 18 Jahren, endlich mit rotem Sand zu taufen. Und ich frage mich, weshalb es so schwer ist, ein gutes, das heißt vor allem auch gut sortiertes Sportgeschäft zu finden. Diese Gedanken allerdings, zum Einzelhandel und unserem Konsumentenverhalten, wären eine eigene Betrachtung wert…

„Time“!

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ESC – Endlose Simpsons Comics

Das Fernsehprogramm des heutigen Abends zeigt die Kapitulation von Pro7 vor der ARD, bei der Stefan Raab und dessen Produzent und „Brainpool“-Partner Jörg Grabosch für den ESC fremdgehen. Ein „brain drain“ für die Münchner, wie es scheint, die sich nicht entblöden, zehn Folgen der „Simpson“ hintereinander weg zu senden. Allerdings rechnet auch der Gewinner des Abends, der NDR, offenbar mit einem überschaubaren Restpublikum älterer Semester für sein drittes Programm, wo man, wenn auch gespielt und nicht gezeichnet, für gut dreieinhalb Stunden Ohnsorgtheater in die Mottenkiste der Kategorie ‚alt, aber bezahlt‘ greift.
Mir soll’s egal sein. Mit dem Ausblick auf einen ESC- und fernsehfreien Abend bin ich gespannt, ob hervorragendes Essen und die Weine von Teibert nicht auch einen ganz wunderbaren Horizont eröffnen…

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[Bild aus der FAZ, Feuilleton, 14.05.11]

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Baldessarini – vom langsamen Tod einer großen Marke

Ein physiologisches Paradoxon wird Wirklichkeit im modernen Marketing: sie starb über lange Zeit, sie ist schon tot, und sie stirbt immer noch weiter – die Marke Baldessarini.

Ein Einzelhändler ist der Überbringer der irritierenden Nachricht: Baldessarini wird es nicht mehr geben. Zumindest so, wie wir – er und seine Kunden – es lieben, seit gut zwanzig Jahren.
„Das sind die letzten die ich habe. Danach ist Schluss!“ Auf meinen entgeisterten Blick und die Frage, was das denn bedeute, erfahre ich, dass es keine Baldessarini-Hemden mehr geben wird.
Er habe genauso aus der Wäsche geguckt wie ich eben, beim Ordertermin in Düsseldorf vor ein paar Wochen, als ihm offenbart wurde, dass es Baldessarini nicht mehr so geben wird, wie wir, die Fans, es kennen.
Nun ist es aus ökonomischen Gründen leider nicht so, dass ich regelmäßig Waren dieser Marke kaufen konnte. Das hat aber auch dazu geführt, dass die Produkte, die ich mir leisten konnte – im Wesentlichen Hemden und Krawatten – immer etwas besonderes waren und es immer noch sind.

Eine kurze Geschichte aus meiner Erinnerung – Fehler sind meinem wohlwollenden aber unvollkommenen Gedächtnis zuzuschreiben, Wertungen meiner persönlichen Wahrnehmung und Interpretation. In etwa war es so:

Werner Baldessarini war einst Vorstandsvorsitzender der Hugo Boss AG. Unter seiner Ägide entstand eine neue Top-Marke, die seinen Namen trug: „Baldessarini“. Der Schriftzug war seine Unterschrift, zumindest sein Name in Schreibschrift; „Hugo Boss“ noch klein darunter, fertig war das neue Label, neu und anders, auffallend und doch dezent, auf einem schmalen, beigen Band in die Artikel eingenäht.
Die Produkte: sehr wertig, sehr schön, deutlich anders, mit einem für meine Augen und überschaubare Erfahrung neuen Stil, zum Teil mutig, und sehr teuer.

Knutschende (oder „küssende“) Knöpfe auf den Sakko-Ärmeln, d.h. solche, die sich berühren, immer leicht schräg auf einander liegen, kannte ich nur von wenigen Produkten in den Schaufenstern der Frankfurter Goethestraße.

Hemden mit zwei Knöpfen auf den Manschetten gab es viele, aber nicht hintereinander, wie bei Baldessarini – auch das ein charakteristisches Merkmal.

Baldessarini - Details für Fans

Ein überwiegend dezent gelb-gestreiftes Futter (das „Bemberg-Futter“) zierte die Innenseite der Sakkos und der Hosen. Ein weiteres Markenzeichen, dezent, eindeutig, dem Kenner sofort offensichtlich, dem unkundigen schlicht egal. Sehr gut gemacht.

Die „AMF-Kanten“ als Merkmal hochwertiger, aufwendiger Verarbeitung – ein Sahnestück unauffälliger Distinktion, unterscheidet es doch „geklebt“ von „genäht“, ein Detail zum Verlieben. Von „Z-Rümpfen“ und anderen Ausprägungen der geschneiderten Hardware will ich gar nicht anfangen.
Aber die Krawatten sind noch zu erwähnen: gewebt, sehr dick, teils seidig-glänzend, teils gestrickt, teils aus Kaschmir – der große Clou für den kleinen Mann, bezahlbare Individualität. Das perfekte Nikolauspräsent…
In der Spitze schließlich unfassbarer Luxus, mit feinstem Leder, Pelz und wirklich abgefahrenen Produkten, wie der legendären Sofadecke aus Bisamwamme für ca. 3.500 Euro. Sensationell. Ein Traum. Und wie die meisten dieser Artikel für nur sehr wenige Menschen bezahlbar.

Dem Handel wurde versprochen, dass diese Ware niemals im Werksverkauf von Hugo Boss auftauchen würde. Anfangs wurde Wort gehalten, langsam schlichen sich einzelne Teile ins Sortiment der alten Halle in Metzingen: ein Anzug, den ich zweifelsfrei identifiziert hatte, war innen sogar umetikettiert worden, man sah aber die Umrisse der Baldessarini-Etiketten noch deutlich: die Nahtkante war im Futter erkennbar, denn die schwarzen Hugo Boss-Label waren schmaler und höher als die Baldessarini-Label. Mehr und mehr verwässerte das Angebot und Baldessarini füllte die Regale im Schnäppchenparadies mit immer mehr Ware.

Ein Wechsel an der Spitze bereitete den Weg für Änderungen im Sortiment: Werner Baldessarini verlies Hugo Boss, Bruno Sälzer folgte. Die Top-Marke des Hauses aber wollte dieser nicht mit dem Namen seines Vorgängers verkaufen! Baldessarini wurde nach München umgesiedelt, man führte die Marke weiter im Portfolio, es stand der Konzern im Hintergrund, aber die Metzinger machten sich daran, dem einstigen Star des Hauses intern Konkurrenz zu machen: „Hugo Boss Selection“ wurde geboren, und siehe da, man klaute, was das Zeug hielt: die Hemden kamen in Pappboxen, die Manschetten waren fast identisch, die Stoffe und Dessins ähnelten der Handschrift Baldessarinis, und auch die Anzüge und Sakkos schickten sich an, in diesem Fahrwasser aufzuholen. Eine Ungeheuerlichkeit, wie ich als Fan der Originale fand! Und eine marketingtechnische Merkwürdigkeit. Vielleicht plausibel, hätte ich das Ende bedacht…

Baldessarini - Seide, für den Hals gewebt

Charles Schumann gibt der Marke über lange Zeit ein Gesicht. Ein gutes, charaktervolles Gesicht, wie ich finde. Auch das ist offensichtlich passé. Models mögen Geschmackssache sein, die ernst blickenden, schmalgesichtigen und blutleeren Jünglinge passen in meinen Augen gar nicht zur Marke. Oder eben zur neuen Marke, zur neuen Ausrichtung, aber eben nicht zu Baldessarini, wie ich es kenne.

Die Marke ist Opfer der jetzigen Eigentümer der Marke. Was einen unter dem in Blockschrift gehaltenen Label erwartet, habe ich erstaunt, nein sogar geschockt letzten Sommer im Laden in Metzingen entdeckt. Das ist jetzt günstige Massenware, beliebige Möchtegern-Designer-Produkte für die großen Kaufhäuser in den großen und kleinen Einkaufsstraßen der großen und kleinen Städte dieses Landes. Und vielleicht auch noch anderer Länder. Die Handschrift bringe ich vorurteilshalber sofort mit Jenen in Verbindung, die im Segment von Otto Kern, „Pioneer“ und „Pionier“ (sic!) reüssieren und für die Pierre Cardin offenbar ein Inbegriff von Luxus ist. Quod licet Iovi, non licet bovi…

Wer mit offenen Augen im Handel unterwegs ist, konnte beispielsweise im Stammhaus eines süddeutschen Kaufhausfilialisten auffällige Veränderungen wahrnehmen. So hatte dort Baldessarini in der sog. Exquisit-Abteilung lange eine Fläche von geschätzten 20 Quadratmetern und war mit einem breiten Sortiment vertreten. Von klassischen Hemden, Krawatten und Anzügen bis zu Lederjacken, Blazern, verschiedenen Hosen und Strickwaren gab es eine gute Auswahl.
Mein letzter Streifzug ist ein paar Wochen her – Baldessarini gab es noch als Schriftzug an einer Wand, darunter ein Board mit etwa sechs Hemden und eine etwa einen Meter lange Kleiderstange, die sich ihre überschaubare Kapazität allerdings auch mit Ware anderer Marken teilen musste. Ein trauriges Bild. Eines, das nur den Fan interessiert und das mit der aktuellen Perspektive dieses Labels und dessen Entwicklung aus Sicht der Vertriebsverantwortlichen dieses Kaufhauses wieder nachvollziehbar wird.

Sicherlich, „Baldessarini Signature“ soll es weiter geben, wenn auch, wie ich aus Fachkreisen höre, „nur für’s Lookbook“. Auch auf der Website gibt es eine neue Kollektion. Wie lange will man welchen Schein eigentlich wahren? Denn der König, der König ist tot!

Baldessarini - gesammelte Werke

Wie geht es nun weiter? Ist die Marke „Baldessarini“ (Signature) damit nun endgültig aufgegeben? Ausgeschlachtet? Halbherzig verwurstelt?

Es gibt tolle Produkte aus Ostwestfalen: Küchen, Umwelttechnik, Krankenhausbetten und sogar Läutemaschinen – so richtigen Sex Appeal aber versprühen die Waren aus Herford und Umgebung nicht. Oder gibt es die coole Mülltonne?

Kann dort eine Marke gedeihen, die es geschafft hat, nicht nur dem Manager aus Hamburg oder Frankfurt die tägliche Garderobe besonders schmackhaft zu machen und für Distinktion im grau-wollenen Einerlei zu sorgen, sondern auch dem ‚reichen Russen‘ und anderen für ihre Kaufkraft bekannten Zielgruppen pelzgefütterte Handschuhe und naturgewachsene Lammfellmäntel erfolgreich feilzubieten, die zu unerhörten Preisen bei berückender Qualität auch diejenigen in ihren Bann gezogen haben, die sich derlei geschneiderte Dekadenz nie würden leisten können?

Braucht man Münchener Flair, um den alten Stil zu wahren?
Wiesn“ und „Biennale“ statt „Oster-Kirmes“ und „Kohlfest“?

OWL ist wirklich schön, die Menschen sind sehr nett und gar nicht so stur, wie man oft behauptet. Industrie- und Handwerksbetriebe haben eine zum Teil weit über hundert Jahre alte Geschichte. Baldessarini aber gehört dort nicht hin.

Ich bin gespannt, ob die Marke ihre ewige Ruhe oder eine neue Heimat finden wird.

Fortsetzung folgt?

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Für die Ohren an Ostern: Bachs Johannespassion mit Gardiner – gewirket durch und durch

Hier mal wieder eine Empfehlung klassischer Musik, allerdings österlich kurz und knapp: es lohnt sich! Reicht? Muss. Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben…

Bach: Johannespassion - Gardiner, Monteverdi Choir, EBS

Viel Spaß damit!

PS: „Lasset uns den nicht zerteilen“: jedem ein Album – nicht kopieren, sondern kaufen!

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Ulla Hahn: Das verborgene Wort – „Lommer jonn“

Hier kommt mal keine CD-Empfehlung, sondern eine für ein Buch: Ulla Hahns „Verborgenes Wort“. Nun gut, im Hintergrund läuft Beethovens Streichquartett B-Dur, op. 130. Das wäre auch eine Empfehlung wert. Aber zum guten Buch:

Auf der Suche nach Lesenswertem frage ich immer wieder mal im Freundeskreis nach. Ich lese nicht immer, nicht einmal sonderlich viel, aber doch immer wieder gerne, phasenweise. Das darf dann gerne mal trivial sein, „Vollidiot“, „Resturlaub“ oder auch „Feuchtgebiete“, reine Zeitverschwendung übrigens, sind Beispiele solch belanglosen aber überwiegend vergnüglichen Zeitvertreibs. So wie man von Fastfood zwar satt, nach höherer Dosis seiner aber auch schnell überdrüssig wird, so beginnt dann bald die Suche nach dem guten Buch.

Eine Idee kam von Claus Peymann – nicht, dass der nun zu meinem Freundeskreis gehörte – der mit großer Begeisterung den Radetzkymarsch empfahl; mit solch einer Emphase, dass ich gar nicht anders konnte, als dieses Buch zu kaufen. Eine Lektüre, die dem bildungsbürgerlichen Anspruch des „gelesen-haben-Müssens“ durch seine Kanontauglichkeit außerdem entgegenkommt. Und davon gehört hatte ich sowieso.
Noch nie gehört hatte ich vom „Verborgenen Wort“. Von Ulla Hahn schon, aber auch nicht mehr als gehört – ich hätte sie als Autorin bei „Wer wird Millionär“ für eine geldwerte Antwort erkannt. Und dann kam Bettina und empfahl mir Bücher, die sie sehr gerne gelesen hatte und empfahl mir das Buch, das sie ganz besonders gerne gelesen, genossen, aufgenommen und erfahren hatte: Das verborgene Wort.

Nicht ganz einfach sei es, leicht zu lesen (von vielen Passagen in kölschem/rheinischem Dialekt abgesehen), aber keine leichte Kost, umfangreich noch dazu. Sechshundert Seiten Taschenbuch wollen bewältigt werden, für mich als nicht-so-viel-Leser auch nichts für zwischendurch. Der Begeisterung einer Freundin – im Gegensatz zu Peymann einer echten – konnte ich mich aber auch nicht entziehen, zu kostbar schien diese Lektüre, als dass man sie so nebenbei empfahl. Etwas besonderes müsse dieses Buch wohl sein, dachte ich mir. Ging los und kaufte es. Und stellte es ins Regal. Zum Radetzkymarsch. Und zu anderen Büchern, die gerade jetzt wieder in nervöser Regungslosigkeit darauf hoffen, als nächstes von mir zum Lesen auserwählt zu werden. Glaube ich jedenfalls…

Ich habe die 620 Seiten jedenfalls gerade hinter mich gebracht, mit einer fast zweiwöchigen Pause zwischendurch, die angefüllt war von der Hochzeit Bettinas. Ein guter Grund jedenfalls, ihre Empfehlung etwas ruhen zu lassen, es schadet dem Buch auch gar nicht, wie ich diese Woche festgestellt habe. Nun ist mir wegen der zähflüssigen Beeinträchtigung einer bakteriellen Arglist wider meinen Körper zwar nicht ganz wohl, aber die mit Myrtenöl, Antibiotikum und literweise Tee bekämpfte Erkrankung hat den Vorteil, dass ich die Zeit zum Lesen wiedergefunden habe und von der Ablenkung durch das Leben und die Jugend der Hildegard Palm profitiere.

Es ist eine Art heißer Buchstabensuppe, die zur Genesung und zum geistigen und seelischen Wohlergehen beiträgt und zu deren Genuss ich allseits auffordern und ermuntern möchte. Reichlich. Es ist ein ergreifendes, einnehmendes Buch, ein intimes, von der Biographie der Autorin geprägtes Bekenntnis zu den Fährnissen ihres Lebens als Kind und Jugendlicher, eines armseligen, brutalen, entbehrungsreichen, einfachen, erzkatholischen, engstirnigen, bildungsfernen, amusischen, harten Nachkriegslebens, das einem nahe geht und beim Blick auf die eigenen Eltern schmerzliche Einblicke in deren Schicksal und Erleben gewährt, so nahe am eigenen…

Und doch so fern, zum Glück! Die Gnade der späteren Geburt ist meiner Generation eigen, und das Glück, dass unsere Eltern viel von ihrem Leid kompensieren konnten. Ein Licht auf die Zeit zwischen 1945 und dem Anfang der Sechziger Jahre, auf die Eltern der Nachkriegsgeneration und damit auch auf unsere, auf meine Großeltern. Unfassbar, erschreckend und berührend. Kleinbürgerlich. Kleingeistig. Ultrareligiös. Und doch mit viel Licht, Humor und einer eigenen Leichtigkeit, die einen einnimmt für dieses fremde, seltsam bekannte Leben – unsere Kindheit, unser Erwachsenwerden, Sorgen, Nöte, Peinliches, Großes, Kleines, Alltägliches. Wir haben es alle erlebt, so oder so ähnlich. Dieses Buch ist die ernsthafte Mutation der „Generation Golf“. Ein großes Buch.

Ich brauche ein bisschen Abstand von Hilde, freue mich aber jetzt schon auf die Fortsetzung, die unter dem Titel „Aufbruch“ gerade erschienen ist.
Es gibt eine Verfilmung, die bereits auf Arte lief – ich kenne sie nicht, empfehle aber allen, den Schirm dunkel zu lassen und sich der Helligkeit dieser 600 Seiten hinzugeben. Es lohnt sich sehr!

Ulla Hahn: Das verborgene Wort ©dtv

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Kurt Weidemann – Quando CorpoS morietur…

I was very font of him.

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Das Weihnachtsoratorium – Gardiner und Jacobs

An dieser Stelle erwähne ich nochmal zwei Aufnahmen des „WO“ von J.S. Bach. Weil es mir wichtig ist. Und weil die Halbwertszeit der Pinnwandeinträge (auf facebook) so gering ist…

Bach: WO – Gardiner, Argenta, von Otter, Blochwitz, Bär, Jonson; EBS; Monteverdi Choir. ©Archiv Produktion
Bach: WO – Jacobs, Röschmann, Scholl, Güra, Häger; AAMB; RIAS Kammerchor. ©Harmonia Mundi

Gardiner ist ein Muss und die Aufnahme meiner Wahl, wenn ich mich für eine entscheiden müsste. Der Chor ist wahrscheinlich unerreicht und auch die Solisten sind hervorragend allesamt.
Ebenfalls sehr gut, etwas voller und barocker ist die Einspielung unter René Jacobs. Es ist die jüngere Aufnahme, klanglich moderner und darf wohl als fast gleichberechtigt neben Gardiner im Regal stehen.
Kurz zu Einzelheiten:
Anne Sofie von Otter ist mir als Alt lieber als Andreas Scholl als Altus, so schön er auch singt.
Güra und Johnson geben sich nicht viel, bei Güra ist die Aussprache besser, so gut Johnson auch Deutsch singt, was für fast alle Engländer bei Gardiner gilt!
Olaf Bär (hier noch von der VEB Deutsche Schallplatten ausgeliehen, aus der DDR, das muss man sich mal vorstellen!) und Klaus Häger nehmen sich auch nichts, wobei ich den etwas „leichter“ klingenden Bär vorziehen würde.
Ein Schmankerl sind die Tenor-Arien bei Gardiner, gesungen von Hans Peter Blochwitz. In seiner Art, mit einer dichten, vollen und doch leichten, quasi mühelos klingenden Stimme, offen und niemals „knödelnd“ zu singen, ist das für mich seit eh und jeh der liebste Tenor für Oratorien und ähnliches (dies ist ein Fach, das nicht die gleiche mediale Präsenz hat, wie die großen Opern. Große, oder zunächst einmal berühmte Sänger wie Flórez, Calleja, Kaufmann und Villazon haben Rollen mit mehr Schmiss, das muss man wohl zugeben. Aber in einem Oratorium oder gar im Lied, dem vielleicht anspruchsvollsten Fach überhaupt, will ich keinen dieser Stars hören müssen – denn das können sie alle nicht. Gar nicht.)

Die Chöre? Beide phantastisch, da bleibt kein Wunsch offen und kein Auge trocken.

Eine ausdrückliche Empfehlung beider Aufnahmen – es gibt noch so viele andere, auch mit großen Namen. Viele kenne ich schlicht nicht, weil sie uninteressant sind, in andere habe ich reingehört und sie im Geschäft gelassen… (wer es gar nicht lassen kann, der nehme vielleicht noch Harnoncourt, aber bitte die neuere Aufnahme mit goldener Verpackung).

Das sollte reichen. Ich wünsche viel Spaß beim Hören – ein Test bei mir zuhause kann haben, wer vorbeikommt… 😉

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Bach: Weihnachtsoratorium – Lebkuchen für die Ohren

Bereite Dich, Deutschland,
und lass Dich betören,
ein Wunder wie dieses,
zuhause zu hören.

Diese Doppel-CD ist nun die dritte Aufnahme des Bach‘schen Weihnachtsoratoriums („WO“), die ich besitze. Das ist wahrscheinlich schon viel im Vergleich zu Otto Normalhörer. Angesichts der neun Einspielungen von Mahlers Siebter allerdings auch noch ausbaufähig… Was lockte mich? Zunächst Chaillys gute Matthäus-Passion, die ich bereits zuhause habe. Beim Hineinhören im Laden war es spontan der Zugriff Chaillys auf die Eröffnung dieses Werks: schlank, aber nicht historisch; schnell, aber nicht gehetzt; beschwingt und mit modernen Instrumenten.

Jahrelang war es Gardiner, mit dessen Aufnahme ich höchst zufrieden war. Vor einem Jahr kam dann Jacobs hinzu, mit einem frischeren Klang und anderen, ebenfalls guten Solisten. Im Nachhinein wurde mir klar, dass Jacobs aber zu wenig Neues, Anderes bietet, um seine Aufnahme dauerhaft attraktiv zu machen. Und nun war ich überrascht und gereizt von dieser neuen Lesart. Was mich bei der Leipziger Einspielung der Brandenburgischen Konzerte nur teilweise befriedigt, weil es insgesamt zwar schön, aber auch brav und mitunter etwas bieder daher kommt, erweist sich hier in meinen Ohren als willkommene Neuerung: das moderne, nicht spezialisierte Sinfonieorchester, geleitet von einem „modernen“, nicht auf HIP und Barockmusik spezialisierten Dirigenten, der überwiegend bei Mahler, Mendelssohn, Bruckner, Verdi, Rossini und moderner Musik zuhause ist.

Kräftig gegen den Strich der eigenen Hörgewohnheiten gebürstet, einen Halbton höher (!) als die beiden „alten“ Einspielungen und mit sehr viel Swing. Bach tanzt, erst recht zu Weihnachten. Und eine Portion Italianità bekommt ihr sehr gut.

Carolyn Sampson war neben Orchester und Dirigent die einzige Mitwirkende, die mir bekannt war. Ihr Mozart-Album „Exsultate, jubilate“ verdient hier gesonderte Erwähnung, weil sie damit alle anderen großen, berühmten Damen verblassen lässt, die sich dieses Werkes auf CD angenommen haben.

Auffällig zunächst, dass mit Martin und Wolfgang Lattke zwei Brüder gemeinsam auftreten. Ob es sowas schon geggeben hat, weiß ich nicht. Wiebke Lehmkuhl und Konstantin Wolff komplettieren die Solisten.

Sampson singt prima und macht ihre Sache gut. Ganz so euphorisch wie bei Mozart macht sie mich nicht, allerdings überlege ich noch, woran genau das liegt.

Wiebke Lehmkuhl hat eine sehr schöne Stimme, die mir gut gefällt und die gut zum Repertoire passt. Endlich mal eine Altistin, eine richtige Altistin! Was ich mir (oder ihr) noch wünsche ist etwas mehr Volumen im tiefen Register. Und angesichts einer Engländerin, die ihre Sache auch textlich sehr gut macht, noch wichtiger: es fehlt mir etwas an deklamatorischer Klarheit. Mit der Sprache muss man sich in meinen Ohren beim Singen schlicht mehr Mühe geben; die Kollegen auf dieser Bühne können ihr als Beispiel dienen.

Der Evangelist, Martin Lattke, macht seine Sache ebenfalls gut. Auch an seiner Stimme habe ich etwas auszusetzen: sie wird mit der Höhe etwas angestrengt und dünn, was sich bei den mehr gesungenen statt gesprochenen Passagen der Rezitative bemerkbar macht. Bereits in der Nr. 2, „Es begab sich aber zu der Zeit“, wird klar, was er kann und woran er noch arbeiten muss. Zumindest in meinen Ohren wird erkennbar, dass diese Stimme, positiv formuliert, noch Potential bestitzt. Blochwitz und Güra zeigen, wie eine Stimme klingen kann, die an solchen Stellen blüht.

Der Bruder, Wolfram Lattke, singt die Arien und ist damit genau richtig besetzt. Fließend, leicht, souverän und ungemein beweglich. Kolloraturen sitzen „in der Stimme“, die schnellen Noten sind klingende, geführte und gestützte Stimme und nicht nur pünktlich unterbrochener Luftstrom mit Klanganteil – das ist Sangeskunst, wie sie solchen Werke angemessen ist. Im Gegensatz zu geschmetterten Bravourarien romantischer Operliteratur nicht nur ganz anders, sondern sicherlich häufig in ihrer Schwierigkeit unterschätzt.

Gleichfalls zu loben ist der Bass, Konstantin Wolff. Eine volle, sonore Stimme, die vom unteren Register bis in die Lage der baritonalen Töne da ist, die Substanz zu bieten hat und nach „großem Schlund“ klingt, nie eng oder nasal wird. „Großer Herr, o starker König“ mag diesem Sänger als Motto dienen. Dieses monströs schwierige Stück wird zur souverän gemeisterten Prüfung eines Sängers, von dem ich mich freuen würde, in Zukunft mehr zu hören. Diese Vorfreude teilen sich auch Sampson und Lehmkuhl, die gerade für ihre Leistung an der Oper in Zürich im Feuilleton der FAZ sehr gelobt wird (Rossini, Guillaume Tell, 17.11.10).

Das Stimmtutti des Dresdner Kammerchors ist ein weiterer Grund zur Freude. Mit einer angemessen kleinen Besetzung wird hier gezeigt, wie man sowas singt, nicht mehr und nicht weniger. Mag es im Vergleich zum Monteverdi Choir Details geben, die man immer noch besser machen kann, so fehlt es mir doch an nichts. Das einzige, was hier nicht ideal gelöst ist, hat der Chor allerdings nicht zu verantworten. Dazu später mehr.

Das Gewandhausorchester Leipzig tritt hier in kleiner, feiner Besetzung auf. Tadellos wäre zu nüchtern. Es beginnt mit einem auffallend schnellen, tanzenden „Jauchzet, frohlocket“. Auf „normalen“ Pauken mit Naturfellen gespielt, also nicht auf Barockpauken, reißt einen der berühmte Beginn in die moderne Wiedergabe dieser Musik hinein. Gut intoniert zeigt sich das Gewandhausorchester als zeitgemäßer Anwalt dieser Musik. Nichts gegen den „Originalklang“ und die „HIP“, denen ich mit Gardiners Referenzeinspielung sehr anhänge, doch hier werden die Ohren geputzt, dass es eine Freude ist. Nach anfänglicher Skepsis, jahrelang an die teils etwas kargen Klänge der Alte-Musik-Ensembles gewöhnt, war ich schnell begeistert und bin für diese  Lesart und Spielweise eingenommen. Die Solisten des Orchesters werden erwähnt und für die Orgel wurde mit Michael Schönheit ein großer Name der Zunft gewonnen.

Die in den Brandenburgischen Konzerten im Vergleich zum ungestümen Gardiner oder Alessandrini vorherrschende brave Zurückhaltung hatte mich etwas argwöhnisch an die Aufnahme herangehen lassen, doch die Neugier überwog und wurde belohnt.

Was mir zum „Ideal“ fehlt, ist eine etwas besser ausbalancierte Aufnahmetechnik. Decca bietet eine gewohnte, gute Leistung. Teilweise sind mir die Chorstimmen aber zu stark vom Orchester, insbesondere von den Blechbläsern, überdeckt. Darunter leiden die Tenöre (wie so oft…) und die Bässe am meisten.

Vielleicht reicht es noch nicht ganz zum „Benchmark“, doch ich bin gespannt, wie es sich über die Zeit mit diesem Wurf leben lässt.

Zunächst muss ich die CDs von meinem Vater zurück erobern – ich verleihe gerne, doch ich merke, dass ich dieses Album noch nicht genug gehört habe!

Öffnet Eure Geldbeutel und Eure Ohren! Kauft bei einem Händler Eures Vertrauens, meidet das Internet und seid froh dieweil. Viel Spaß – jetzt ist die Zeit dafür!

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Schumanns langer Schatten – Eric Le Sages Zyklus ist vollendet.

Schade, wenn schöne Dinge zu Ende gehen. Hier zu einem schönen Ende: es ist das elfte Album des Schumann-Zyklus, den der Franzose Eric Le Sage realisiert hat, eine Einspielung aller Werke für und mit Klavier.

Für Sammler und Enzyklopädisten wie mich (liebe Phonoindustrie, es gibt uns noch – vergesst uns nicht!) ein gefundenes Fressen abseits der Einzelalben mit den immer wieder gleichen Standardwerken und Highlights des Repertoires. Das Gute am Ende dieses Zyklus ist, dass man sein Geld wieder für andere CDs ausgeben kann…

Mag es auch Einspielungen geben, die in ihrer Wiedergabe einzelner Werke zu höherem Niveau finden, so lohnt sich die Ausgabe des bei Alpha erschienenen Schumman-Zyklus für jede einzelne Silberscheibe. Eine klare Empfehlung, verbunden mit dem Wunsch, das Hören zu genießen und einiges (mir) bis dato Ungekanntes zu erleben.

Das große Finale.

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